Weißer Burgunder
Der Weiße Burgunder – auch Weißburgunder oder Pinot Blanc genannt – ist eine elegante, vielseitige Weißweinsorte aus der Burgunderfamilie. Sie stammt ursprünglich aus Frankreich, ist jedoch heute vor allem in Deutschland stark verbreitet. Die Rebsorte überzeugt durch feine Frucht, dezente Säure und ein leicht nussiges Aroma. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit und hervorragenden Speisebegleitung ist sie in vielen Weinregionen Europas etabliert.
Einführung in die Rebsorte
Der Weiße Burgunder ist eine natürliche Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) und eng verwandt mit dem Grauburgunder. Die Sorte wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. In Deutschland wurde sie bis ins 19. Jahrhundert oft mit Chardonnay verwechselt. DNA-Analysen bestätigten schließlich ihre Eigenständigkeit. Heute gilt Baden als Hochburg des Weißburgunders in Deutschland, wo insgesamt rund 6.318 ha (Stand 2023) mit der Sorte bestockt sind.
Besondere Eigenschaften
Weißburgunder ist spät reifend und bevorzugt warme, trockene Lagen mit tiefgründigen Böden. Die Sorte besitzt einen kräftigen, aufrechten Wuchs, hohe Fruchtbarkeit und bringt bei langer Reifezeit hohe Mostgewichte hervor. Sie zeigt sich weitgehend unempfindlich im Anbau, neigt aber auf schweren Böden zu Verrieselung. Ihr eleganter Charakter und die feine Säure machen sie besonders beliebt.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Weißer Burgunder eignet sich hervorragend für trockene Menüweine sowie für den Ausbau im Barrique oder als Sektgrundwein. Die Weine präsentieren sich stets harmonisch, ausgewogen und sehr vielseitig – sowohl als Begleiter zu Speisen als auch als Terrassenwein.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine sind hell- bis goldgelb mit dezenten Aromen von Apfel, Birne, Quitte, Zitrusfrüchten oder grünem Nussaroma. Im Glas zeigen sie sich frisch, elegant, mineralisch und gut strukturiert. Extraktreiche Varianten können stoffiger sein und auch mit Holzfassausbau harmonieren.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Weißer Burgunder (Pinot Blanc)
- Ursprung: Mutation des Spätburgunders
- Züchter: Natürliche Mutation, keine gezielte Züchtung
Im Weinberg
- Austrieb: mittel
- Blüte: mittel
- Reife: spät
- Wuchsform: kräftig, aufrecht
- Resistenzen: mäßig gegen Pilzkrankheiten
- Besonderheiten: Verrieselung möglich auf schweren Böden
- Lageansprüche: bevorzugt warme, tiefgründige Standorte
Im Keller
- Vielseitigkeit: Stillwein, Sekt, Barrique-Ausbau
- Ausbau: Edelstahl oder Holz
- Charakter: extraktreich, fruchtbetont, harmonisch
Eignung
- Speisen: Menüwein zu Fisch, Meeresfrüchten, Geflügel, Kalb, Schwein
- Barrique-Ausbau: auch zu Lamm oder Wild
- Verwendung: Sommerwein, Sekt, Dessertwein