Pinot Nova
Pinot nova ist eine pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte mit burgundischer Eleganz und robuster Gesundheit. Sie vereint die aromatische Tiefe von Spätburgunder mit der Widerstandsfähigkeit moderner PIWI-Züchtung. Ihre fruchtbetonten, farbkräftigen Rotweine erinnern an St. Laurent und profitieren von einer späten Lese und Reife im kleinen Holzfass. Dank ihrer Frosthärte und Pilzresistenz ist sie eine zuverlässige Partnerin für den nachhaltigen Weinbau in gemäßigten Lagen.
Einführung in die Rebsorte
Pinot nova wurde 1990 von Dr. Ferdinand Regner an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (Österreich) gezüchtet. Die Kreuzung aus Blauer Burgunder (Pinot Noir) × Malverina vereint klassische Rebsortenqualität mit der Widerstandsfähigkeit interspezifischer Linien (Vitis berlandieri, rupestris und vinifera) (Quelle: HBLA Klosterneuburg). Die Sorte befindet sich noch im Ausbau, zeigt aber vielversprechende Ergebnisse in Pilotweinbergen und Vergleichsanlagen.
Besondere Eigenschaften
Pinot nova besitzt einen sehr kräftigen Wuchs, ist wenig platzanfällig und zeigt gute Toleranz gegenüber Echten und Falschem Mehltau, Botrytis, Phomopsis und Rotem Brenner (Quelle: Klosterneuburg Sortenprofil). Sie eignet sich hervorragend für extensivere, robuste Lagen, bevorzugt jedoch nicht zu heiße Standorte – ideal also für gemäßigte Klimazonen. Die Reife erfolgt spät, ähnlich dem Spätburgunder, allerdings mit langsamer Zuckerzunahme – ein Vorteil in Zeiten des Klimawandels.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Mit ihrer Resistenz und Aromavielfalt bietet Pinot nova eine moderne Alternative zum klassischen Pinot Noir – bei deutlich reduziertem Pflanzenschutzaufwand. Durch ihre gute Frosthärte, hohe Krankheitsresistenz und geringe Säure eignet sie sich besonders für biologische Betriebe und qualitätsorientierte Rotweinerzeugung. Ihr Reifungspotenzial im kleinen Holzfass macht sie zur wertvollen Ergänzung für Kellermeister mit Anspruch.
Besondere Merkmale der Weine
Pinot nova bringt farbintensive Rotweine mit tiefer Frucht, wenig Säure und burgundischer Struktur hervor. Aromatisch dominieren Sauerkirsche, dunkle Beeren und feine Würze – häufig mit Parallelen zu St. Laurent. Der Gerbstoffgehalt ist höher als beim Pinot Noir, was die Sorte besonders für den Barrique-Ausbau und längere Lagerung prädestiniert. Die phenolische Struktur ist elegant, die Aromatik reift hervorragend unter kühlen Bedingungen aus – ein klares Plus in Zeiten steigender Temperaturen (Quelle: HBLA Klosterneuburg, Züchterangaben).
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Pinot nova (Zucht-Nr. 1924-29)
- Züchter: Dr. Ferdinand Regner, HBLA Klosterneuburg (1990)
Im Weinberg
- Resistenzen: Peronospora: sehr gut / Oidium & Botrytis: gut / Schwarzfäule & Roter Brenner: gut
- Wuchsform: Sehr kräftig, halbaufrecht
- Triebe/Laub: Anthocyanreiche Triebspitze, mittelgroßes, dreilappiges Blatt, mittlere Geiztriebbildung
- Trauben & Beeren: Mittelgroß, locker, zylindrisch; Beeren rund, blauschwarz, ca. 2 g, neutraler Geschmack
- Reife & Ertrag: Reife mittel bis spät; gute Reife nur an guten Standorten
- Frostbeständigkeit: Gut bis sehr gut
- Lageansprüche: Gut versorgte, nicht zu heiße Standorte
Im Keller
- Aroma: Sauerkirsche, dunkle Beeren, würzige Noten
- Bukett: Fruchtig, reif, mit Pinot-Charakter
- Frische: Säurearm, aber lebendig
- Tannine: Deutlich, reifungsfähig
- Säure: Gering – milde Stilistik
- Süße: Trockener Ausbau empfohlen
- Fruchtigkeit: Mittel bis hoch, je nach Ausbau
Eignung
- Weinart: Sortenreiner Rotwein, gehaltvolle Cuvée
- Verwendung: Barrique, Reservewein, Premiumweine
- Tannine: Gut eingebunden, lagerfähig