Ortega
Die Weißweinsorte Ortega überzeugt durch ihre frühreife Natur, ein intensives Fruchtbouquet und ihr Potenzial für edelsüße Spezialitäten. Benannt nach dem Philosophen José Ortega y Gasset, wurde sie 1948 von Dr. Hans Breider in Würzburg gezüchtet. Ihr Name steht heute für pfirsichduftende Weine mit milder Säure – ein Geheimtipp für Genießer.
Einführung in die Rebsorte
Ortega ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau × Siegerrebe. Sie wurde 1948 an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Würzburg gezüchtet und 1972 in die Sortenliste aufgenommen. Die Rebsorte wurde nach dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset benannt. Ortega gilt als frühreifende Bukettsorte mit kurzer Vegetationszeit und wird vorrangig in Rheinhessen, der Pfalz, Franken und an der Mosel angebaut. Die Flächen sind rückläufig, die Weine jedoch bleiben wegen ihrer Vielseitigkeit geschätzt.
Besondere Eigenschaften
Ortega reift früh bis mittelfrüh und eignet sich damit hervorragend für frühe Lesetermine. Die Rebsorte benötigt windgeschützte Lagen, ist empfindlich gegenüber Spätfrost und zeigt Chloroseneigung bei ungeeigneten Unterlagen. Die Trauben sind goldgelb, dickschalig und erreichen regelmäßig hohe Mostgewichte. In der Aromatik dominieren Pfirsich, Muskat und blumige Noten. Die milde Säure macht die Weine besonders verträglich.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Ob als Federweißer, Süßreserve oder hochwertige Auslese – Ortega überzeugt durch Vielseitigkeit und Fruchtfülle. Besonders bei Direktvermarktern beliebt, eignet sich die Rebsorte auch zur Tafeltraubennutzung. Im Verschnitt mit Riesling oder Kerner verleiht Ortega den Weinen mehr Schmelz und Fülle.
Besondere Merkmale der Weine
Die Weine zeigen sich säuremild, aromatisch und oft mit zarter Würze. Ausgebaut als restsüße Auslese sind sie ideale Dessertweine. Der Duft erinnert an Pfirsich, manchmal auch Muskat und florale Nuancen. Ortegaweine besitzen kein großes Lagerpotenzial, sind aber hervorragende Begleiter zu Mehlspeisen, frischen Früchten oder mildem Käse.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Ortega
- Züchter: Dr. Hans Breider, LWG Würzburg
Im Weinberg
- Resistenzen: geringe Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit, empfindlich gegen Spätfrost und Chlorose
- Trauben & Beeren: pyramidenförmig, locker bis mischbeerig, goldgelbe dickschalige Beeren
- Wuchs: mäßig, verrieselt leicht, windgeschützte Lagen empfohlen
- Reife & Ertrag: früh bis mittelfrüh; hohe Mostgewichte bei guter Blüte, Ertragsreduzierung empfohlen
- Lageansprüche: mittlere, geschützte Lagen mit tiefgründigen, gut durchlüfteten Böden
Im Keller
- Aroma: Pfirsich, Muskat, florale Noten
- Bukett: zart, aromatisch, leicht würzig
- Frische: eher mild durch geringe Säure
- Säure: mild
- Süße: trocken bis edelsüß
- Fruchtigkeit: hoch
Eignung
- Weinart: Weißwein
- Ausbau: Edelstahl, auch restsüß oder edelsüß
- Verwendung: Federweißer, Auslese, Süßreserve, Cuvéewein