Dornfelder
Der Dornfelder ist eine der erfolgreichsten deutschen Rotwein-Neuzüchtungen. Mit seiner intensiven Farbe, dem fruchtigen Geschmack und der vielseitigen Verwendbarkeit erfreut er sich großer Beliebtheit bei Winzern und Hobbygärtnern gleichermaßen. Die dickschaligen, großen Beeren wachsen in großen, lockerbeerigen Rispen und ergeben farbstarke, harmonische Weine. Auch als Tafel- oder Safttraube ist der Dornfelder eine exzellente Wahl.
Einführung in die Rebsorte
Die Rebsorte Dornfelder (Vitis vinifera 'Dornfelder') wurde 1955 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg von August Herold aus Helfensteiner × Heroldrebe gezüchtet. Benannt wurde sie nach dem Begründer der Weinbauschule, Immanuel Dornfeld. 1979 erhielt sie den Sortenschutz und wurde ursprünglich als Deckwein zur Farbstärkung von Cuvées eingesetzt. Heute ist sie fester Bestandteil des deutschen Rotweinspektrums und wird zunehmend sortenrein ausgebaut.
Besondere Eigenschaften
Die Traube ist groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig und besitzt dickschalige, tiefblaue Beeren. Dornfelder ist mittelfrüh austreibend und mittelfrüh reifend, was eine Ernte ab Anfang September ermöglicht. Die Früchte sind fruchtig-süß, haben ein saftiges Aroma und eignen sich für Frischverzehr, Saft und Wein gleichermaßen. Die Rebsorte weist eine gute Resistenz gegen Falschen Mehltau und eine mittlere Empfindlichkeit gegen Echten Mehltau auf.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Dornfelder ist wuchsfreudig, robust und pflegeleicht. Seine dickschaligen Beeren sind wenig anfällig für Wespenfraß und Fäulnis, wodurch er sich ideal für Hausgärten und Pergolen eignet. Auch als optisches Highlight besticht er durch seine tiefrote Herbstfärbung. Der Anbau ist auch in weniger privilegierten Weinlagen möglich, sofern ein sonniger, geschützter Standort mit gut durchlässigem Boden gewählt wird.
Besondere Merkmale der Weine
Dornfelder-Weine zeichnen sich durch eine tiefdunkle, schwarzrote Farbe und einen fruchtigen, harmonischen Geschmack aus. Typische Aromen sind Kirsche, Brombeere und Holunder. Die Weine besitzen eine moderate Säure, aber durch den hohen Farbstoffgehalt auch reichlich Gerbstoffe. Sie eignen sich hervorragend für den Ausbau im Barrique, aber auch für liebliche Roséweine, weiß gekeltert oder als Federroter.
Stichpunktartige Beschreibung
- Rebsorte: Dornfelder
- Züchter: August Herold, Weinsberg (1955)
Im Weinberg
- Resistenzen: gut gegen Peronospora, mittel gegen Oidium
- Traube: groß bis sehr groß, konusförmig, lockerbeerig
- Beeren: groß, rundlich, dickschalig, tiefblau
- Wuchsform: stark, kletternd, selbstbefruchtend
- Geiztriebe: mittel
- Laub: groß, dunkelgrün, matt, fünflappig
- Verrieselung: gering
- Reifezeit: mittelfrüh (ab Anfang September)
- Ertrag: hoch bei guter Pflege
- Mostgewicht: hoch (je nach Ertrag)
- Winterhärte: gut, bei extremen Temperaturen Schutz empfohlen
- Lageanspruch: sonnig, durchlässiger Boden
Im Keller
- Aroma: Kirsche, Brombeere, Holunder
- Bukett: fruchtig-süß, harmonisch
- Frische: je nach Ausbau
- Tannine: moderat bis hoch
- Säure: moderat
- Süße: je nach Ausbau
- Fruchtigkeit: hoch
Eignung
- Weinart: Rotwein, Rosé, Federroter, weiß gekeltert, Sekt
- Herstellung: auch als Verschnitt- und Deckwein, Barrique-Ausbau geeignet
- Tannine: für Alterungspotenzial ausreichend vorhanden