Domina
Die Rebsorte Domina vereint das Beste zweier Welten: Sie verbindet die harmonische Frucht des Blauen Portugiesers mit der Eleganz des Spätburgunders. Domina steht für kräftige, farbintensive Rotweine mit feinen Kirsch- und Brombeeraromen. Ihr robuster Wuchs, die gute Frostfestigkeit und ihre Eignung für kalkhaltige Böden machen sie zu einer verlässlichen Wahl im Weinberg – nicht nur in Franken. Für Winzerinnen und Winzer, die charaktervolle Weine mit Tiefe und Struktur erzeugen wollen, ist Domina eine spannende Alternative.
Einführung in die Rebsorte
Domina wurde 1927 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Siebeldingen, Pfalz) von Peter Morio durch Kreuzung von Blauem Portugieser × Spätburgunder gezüchtet (Quelle: LWG Veitshöchheim). Die Selektion erfolgte in den 1950er Jahren, der Sortenschutz wurde 1974 erteilt. In Deutschland, insbesondere in Franken, ist Domina seit Jahrzehnten etabliert. Mit rund 388 ha (Stand 2012) bleibt sie eine Spezialität mit klarer regionaler Verwurzelung.
Besondere Eigenschaften
Domina bringt mittelgroße bis große, geschulterte Trauben mit dichtbeeriger Struktur hervor. Die blau-schwarzen, runden Beeren reifen mittelspät und entwickeln kräftige Aromen von Kirsche und Brombeere (Quelle: JKI). Die Rebsorte zeigt gute Resistenz gegen Chlorose und ist wenig frostempfindlich, mit stabiler Holzreife – besonders geeignet für kalkreiche Böden (Quelle: LWG). Im Wein überzeugt sie mit kräftigem Körper, dunkler Farbe und spürbarem Tannin – ein idealer Kandidat für den Holzfassausbau.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Domina ist mehr als eine Rotweinsorte – sie ist eine Persönlichkeit im Glas. Besonders in guten Lagen ist sie dem Spätburgunder ebenbürtig, liefert aber in der Regel höhere Farbintensität und mehr Gerbstoff (Quelle: LWG). Ihr kräftiger Ausdruck bei gleichzeitig relativ einfacher Kultivierung macht sie attraktiv für professionelle Betriebe wie für ambitionierte Hobbywinzer. Wer Weine mit Tiefe, Lagerfähigkeit und regionalem Charakter sucht, findet in Domina einen verlässlichen Partner.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Domina
- Züchter: Peter Morio (Geilweilerhof, Pfalz)
Im Weinberg
- Resistenzen: gute Chlorosetoleranz; mittlere Botrytisresistenz (meist Spätbefall) (Quelle: LWG)
- Traube & Beeren: mittelgroß bis groß, dichtbeerig, geschultert; Beeren blau-schwarz, rund, mittelgroß (Quelle: JKI)
- Wuchsform: starkwüchsig, mittelfrüher Austrieb, aufrechter Wuchs, geringe Geiztriebbildung (Quelle: LWG)
- Verrieselung: relativ blühfest (Quelle: LWG)
- Reife & Ertrag: mittelspät, Erträge geringer als Portugieser/Dornfelder, ca. 80–85 °Oe, 10–12 g/l Säure (Quelle: JKI)
- Frostbeständigkeit: mittel bis gut, gute Holzreife (Quelle: LWG)
- Lageansprüche: gute Rotweinlagen, kalkreiche Böden bevorzugt (z. B. Muschelkalk) (Quelle: LWG)
Im Keller
- Aroma: feines Kirscharoma, Brombeere, leichte Rauchigkeit (Quelle: LWG)
- Bukett: sortentypisch, fruchtbetont
- Frische: säurebetont in jungen Jahren (Quelle: JKI)
- Tannine: spürbar, gut eingebunden nach Reifezeit
- Säure: 10–12 g/l, daher gut lagerfähig
- Süße: keine ausgeprägte Restsüße, trocken ausgebaut
- Fruchtigkeit: feinfruchtig bis kräftig je nach Ausbau
Eignung
- Weinart: kräftiger Rotwein
- Weitere Verwendung: ideal für Barrique-Ausbau, Cuvée mit Spätburgunder oder Lemberger, lagerfähig
- Tannine: präsent, gut strukturierend