Chardonnay
Chardonnay ist eine der weltweit bekanntesten und vielseitigsten Weißweinsorten. Auch in Deutschland erfreut sich diese Rebe wachsender Beliebtheit, vor allem in Rheinhessen, der Pfalz und Baden (Quelle: DWI 2023). Sie bringt je nach Ausbauart frische, fruchtige oder kraftvolle, holzbetonte Weine hervor, die sich als elegante Speisebegleiter oder komplexe Solisten präsentieren. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit gedeiht sie auf unterschiedlichen Standorten und entfaltet je nach Boden, Klima und Ausbau ein breites Aromenspektrum.
Einführung in die Rebsorte
Die traditionsreiche Rebsorte Chardonnay ist eine natürliche Kreuzung aus einer Burgundersorte und Weißem Heunisch (Quelle: DWI). Seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich kultiviert, verbreitete sie sich über die Jahrhunderte in alle weinbaubetreibenden Regionen der Welt. In Deutschland wurde Chardonnay 1991 offiziell zugelassen, jedoch waren bereits zuvor Pflanzungen auf Basis französischen Rebenmaterials verbreitet. Heute wird er auf über 2.900 Hektar angebaut, mit Schwerpunkten in Rheinhessen, der Pfalz und am Kaiserstuhl (Quelle: DWI 2023).
Besondere Eigenschaften
Chardonnay liebt kalkreiche, tiefgründige Böden in guter Lage. Die Rebe ist winterhart und nicht sehr krankheitsanfällig, zeigt jedoch eine gewisse Anfälligkeit für Botrytis aufgrund ihrer dünnhäutigen Beeren (Quelle: DWI). Der Reifezeitpunkt liegt kurz vor dem Riesling, bei guten Oechslewerten und angenehmen Säuren. Die Aromatik reicht von frischer Zitrusfrucht bis zu exotischen Aromen, ergänzt durch buttrige und vanillige Noten bei Ausbau im Barrique. Auch für Sekt- und Schaumweinbereitung ist Chardonnay hervorragend geeignet.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist…
Chardonnay ist wandelbar wie kaum eine andere Rebsorte. Sie bringt leichte, frische Weißweine ebenso hervor wie gehaltvolle, langlebige Barriqueweine mit internationalem Format. Ihr hoher Extraktgehalt, kombiniert mit einer harmonischen Säure, macht sie zum idealen Partner für moderne Weinlinien wie auch klassische Stile. Die weltweite Beliebtheit und hohe Marktakzeptanz unterstreichen das Potenzial – sowohl für professionelle Weinbauprojekte als auch für ambitionierte Hobbywinzer.
Besondere Merkmale der Weine
Chardonnay-Weine zeigen je nach Ausbaustil ein facettenreiches Aromenspiel: Von grünem Apfel, Zitrone und Melone bis hin zu tropischen Früchten wie Mango oder Banane. Im Barrique gereift gesellen sich Nuancen von Vanille, Haselnuss und Karamell hinzu. Je nach Herkunft und Stilistik präsentieren sie sich frisch-spritzig bis cremig-opulent. In jedem Fall überzeugt Chardonnay durch Tiefe, Struktur und eine angenehme Mineralität.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Chardonnay
- Züchter: Natürliche Kreuzung (Burgunder x Weißer Heunisch)
Im Weinberg
- Resistenzen: gut gegen Frost, mäßig gegenüber Botrytis
- Traube: mittelgroß bis groß, dünnhäutig, lockerbeerig
- Wuchsform: mittelkräftig, mit stabiler Laubwandstruktur
- Geiztriebbildung: moderat
- Verrieselung: gering bei höheren Stämmen
- Reife: spät (kurz vor Riesling)
- Ertrag: mittel bis hoch, je nach Ertragsregulierung
- Mostsäuregehalt: harmonisch, in guten Lagen ausgewogen
- Frostbeständigkeit: gut
- Lageansprüche: tiefgründige, kalkreiche Böden in guter Lage
Im Keller
- Aroma: Apfel, Melone, Zitrus, tropische Früchte, bei Barriqueausbau Vanille, Haselnuss, Butter
- Bukett: feinfruchtig bis würzig-cremig
- Frische: von spritzig-leicht bis weich-opulent
- Tannine: keine, nur bei Holzfassausbau leichte Anklänge
- Säure: je nach Lesezeitpunkt präsent bis mild
- Süße: trocken bis restsüß ausgebaut möglich
- Fruchtigkeit: mittel bis sehr ausgeprägt
Eignung
- Weinart: Weißwein, Sekt, Schaumwein
- Herstellung: Stillwein, Barrique, Brut d'Argent, Sekt, Cuvée-Partner (z. B. in Champagner)
- Tannine: keine, nur Barriqueausbau mit Holzprägung