Blauer Portugieser
Blauer Portugieser – unkompliziert, fruchtig und traditionsreich. Diese frühreifende Rotweinsorte überzeugt durch milde Tannine, dezente Säure und ihren angenehmen Trinkfluss. Ob als Rotwein, Weißherbst oder Traubensaft – der Blaue Portugieser ist vielseitig einsetzbar und bietet Winzern hohe Erträge sowie frühzeitige Vermarktungsmöglichkeiten. Eine Sorte für Genießer, Familienbetriebe und alle, die unkomplizierten, frischen Rotwein lieben.
Einführung in die Rebsorte
Trotz seines Namens stammt der Blaue Portugieser nicht aus Portugal, sondern aus der Untersteiermark, dem heutigen Slowenien. Neue genetische Untersuchungen zeigen, dass er aus einer Kreuzung von Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner hervorging. In Deutschland wurde er ab etwa 1840 – maßgeblich durch Johann Philipp Bronner – verbreitet, insbesondere in der Pfalz und in Rheinhessen, wo er noch heute einen bedeutenden Anteil an der Rebfläche hat. International wird er auch in Österreich, Ungarn (Kékoportó), Slowenien und Kroatien angebaut.
Besondere Eigenschaften
Blauer Portugieser ist eine sehr wüchsige, frühreifende Rebsorte mit hoher Ertragsleistung – bei bis zu 200 hl/ha sind Ertragskorrekturen notwendig, um Qualität zu sichern. Die mittelgroßen, runden Beeren wachsen an kompakten, fruchtigen Trauben mit attraktivem Aroma. Die Rebsorte ist anfällig für Echten und Falschen Mehltau, Schwarzfleckenkrankheit und leidet unter harten Winterfrösten, zeigt aber dennoch gute Winterfrostfestigkeit in gemäßigten Klimazonen. Ihre große Stärke liegt in der Frühreife – mit Trauben, die schon in den ersten Herbstwochen gelesen werden können.
Warum diese Sorte eine gute Wahl ist
Der Blaue Portugieser ist ein ideal geeigneter Rotwein für den frühen Verkauf, da er schon im Frühjahr nach der Ernte trinkfertig ist. Die Sorte eignet sich für Weißherbst, junge Rotweine oder auch Traubensaft – eine große Stärke für die Direktvermarktung und das Weinangebot für jeden Tag. Durch gezielte Ertragsregulierung kann die Sorte auch hochwertig ausgebaut werden – sogar im Barrique. Ihre Zugänglichkeit macht sie bei Konsumenten beliebt und für Winzer kalkulierbar.
Besondere Merkmale der Weine
Weine aus Blauem Portugieser sind hellrot, fruchtig und besitzen eine dezente Säure sowie milde Tannine. Typische Aromen sind Himbeere, Erdbeere, Brombeere, oft auch Kirsche und feine Kräuternoten wie Estragon. Im leichten Ausbau sind sie unkompliziert und frisch, im Barrique hingegen überraschend gehaltvoll. Die Weine sind schnell trinkreif, was sie zu beliebten Begleitern zu Brotzeiten, Pasta, Geflügel und mildem Käse macht.
Weinbauliche Merkmale
- Rebsorte: Blauer Portugieser
- Züchter / Herkunft: Kreuzung aus Blauer Zimmettraube × Grüner Silvaner, Ursprung: Untersteiermark (heute Slowenien)
- Verbreitung: Deutschland (Pfalz, Rheinhessen, Ahr), Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien
Im Weinberg
- Resistenzen: Anfällig für Oidium, Peronospora, Schwarzfleckenkrankheit
- Trauben / Beeren: Mittelgroße, runde, kompakte, fruchtige Beeren
- Wuchsform: Starkwüchsig
- Reife / Ertrag / Mostsäure: Früh reifend, sehr hohe Erträge, moderate Säure
- Frostbeständigkeit: Winterfrostfest, aber empfindlich bei extremen Temperaturen
- Lageansprüche: Frühreifend auch in einfacheren, kühleren Lagen geeignet
Im Keller
- Aroma: Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere, feine Kräuternoten
- Bukett: Fruchtig, leicht, animierend
- Frische: Milder Säuregehalt, weicher Trinkfluss
- Tannine: Mild bis weich
- Säure: Niedrig bis mittel
- Süße: Trocken bis halbtrocken
- Fruchtigkeit: Hoch
Eignung
- Weinart: Rotwein, Rosé (Weißherbst), Traubensaft
- Herstellung: Jungwein, auch hochwertig im Barrique möglich
- Tannine: Weich, gut verträglich